Ob beim Abdichten von Anschlussfugen, beim Verkleben von Sockelleisten oder beim Auftragen von Injektionsmörtel: Akku-Kartuschenpressen sind aus dem Baustellenalltag nicht wegzudenken. Wer regelmäßig damit arbeitet, weiß: Eine akkubetriebene Kartuschenpresse spart nicht nur Kraft, sondern sorgt auch für ein gleichmäßiges, kontrolliertes Ergebnis. Doch worauf sollte man beim Kauf achten?
Akku-System: Kompatibilität prüfen
Viele Profis greifen bevorzugt zu einem Hersteller, dessen Akkus sie bereits im Einsatz haben. Das reduziert die Anschaffungskosten und erlaubt einen flexiblen Wechsel zwischen mehreren Geräten. Wer neu in ein System einsteigt, sollte darauf achten, ob das Gerät Teil eines etablierten 12- oder 18-Volt-Akkusystems ist.
Einsatzbereich entscheidet
Nicht jede Kartuschenpresse ist für alle Materialien geeignet. Wer zähflüssige Kleb- oder Dichtstoffe wie 2K-Kleber oder PU-Kleber verarbeiten möchte, benötigt ein Gerät mit hoher Auspresskraft (ab ca. 4.500 N). Vor allem im Winter, wenn die Materialien noch zähflüssiger sind, ist das von Bedeutung. Die Steuerung der Auspressgeschwindigkeit ist wichtig, um die Materialmenge exakt dosieren zu können.
Gewicht und Ergonomie
Akku-Kartuschenpressen mit 12 Volt sind leichter und kompakter als ihre 18-Volt-Pendants. Bei langen Arbeitsphasen oder über Kopf zählt jedes Gramm. Modelle mit ausgewogener Balance und rutschfestem Griff liegen besser in der Hand und ermöglichen ein ermüdungsfreies Arbeiten.
Für Kartuschen oder Folienbeutel?
Standard-Kartuschen fassen bis zu 310 ml, Folienbeutel („Schlauchbeutel“) dagegen bis zu 600 ml. Viele Geräte lassen sich flexibel umrüsten. Wer beide Produkte verarbeiten will, sollte beim Kauf auf passende Adapter oder Systemzubehör achten.
Rücklauf-Funktion gegen Nachtropfen
Eine automatische Rücklauf-Funktion sorgt dafür, dass das Material nach dem Lösen des Abzugs nicht unkontrolliert weiter austritt. Das spart Material, reduziert den Reinigungsaufwand und sorgt für ein sauberes Arbeitsergebnis.
Akku-Kartuschenpressen
12 Volt Akku-Kartuschenpressen im Vergleich
18 Volt Akku-Kartuschenpressen im Vergleich
Einzelkritiken zu Akku-Kartuschenpressen
Bosch GCG 18V-310
- Fein regulierbarer Materialfluss
- Automatischer Rücklauf gegen Nachtropfen
- Kompatibel mit AMPShare
- Keine LED-Beleuchtung
Kundenmeinung: Sehr präzise, einfach zu bedienen, lange Akkulaufzeit. Ein wenig schwer.
Empfehlung: Für Profis mit Bosch-18V-System, die Wert auf Kontrolle und Komfort legen.
Bosch GCG 18V-600
- Für Kartuschen & Schlauchbeutel geeignet
- Automatischer Druckabbau
- Keine LED-Beleuchtung
Kundenmeinung: Wird für Renovierungsarbeiten geschätzt, ermöglicht lange Einsätze ohne Kraftaufwand.
Empfehlung: Für Allrounder im Bosch-18V-System, die flexibel bleiben wollen.
DeWalt DCE560N-XJ
- Elektronische Regelung
- Robuste Bauweise mit Metallgetriebe
- LED-Beleuchtung
- Keine Schlauchbeutelaufnahme
Kundenmeinung: Sehr präzise, kraftvoll. Wird als „erste Sahne“ für schwere Materialien beschrieben.
Empfehlung: Für Profis, die oft mit zähem Kleber arbeiten.
DeWalt DCE581NK-XJ
- Schnell umrüstbar
- Transparente Auspressrohre
- Relativ schwer
Kundenmeinung: Einfache Handhabung, Kritik an fehlendem Griff.
Empfehlung: Ideal für Anwender mit wechselnden Anwendungen.
Makita CG100DZXK
- Geringes Gewicht
- LED-Beleuchtung
- Begrenzte Druckkraft
Kundenmeinung: Sehr handlich, ideal für Renovierungen. Kritik an der minimalen Vorschubgeschwindigkeit.
Empfehlung: Für Heimwerker und leichte Dichtarbeiten.
Makita DCG180Z
- 5-Stufen-Geschwindigkeit
- Anti-Tropf-Funktion
- Kein Zubehör für Schlauchbeutel
Kundenmeinung: Funktioniert sehr gut, aber etwas schnell auf niedrigster Stufe.
Empfehlung: Für Anwender mit 18V-Makita-Systemen, bevorzugt für Kartuschen.
Makita DCG180ZXK
- Auch für Schlauchbeutel
- Robustes Aluminiumrohr
- Etwas schwerer als DCG180Z
Kundenmeinung: Gleiche Performance wie DCG180Z, aber flexibler einsetzbar.
Empfehlung: Für Handwerker, die gelegentlich mit Schlauchbeuteln arbeiten.
Metabo KPA 18 LTX 600
- Sehr hohe Auspresskraft
- Minimaler Materialverlust
- Kein LED
- Schwer
Kundenmeinung: Sehr robust, aber teilweise zu stark für empfindliche Kartuschen. Supportkritik.
Empfehlung: Für schwere Materialien und große Projekte. Weniger geeignet für feine Arbeiten.
Milwaukee M12 PCG/310
- Leicht und handlich
- Feinfühlige Steuerung
- Begrenzte Leistung
Kundenmeinung: Sehr angenehm im Handling.
Empfehlung: Für Feinverfugungen, Innenausbau und Detailarbeiten.
Milwaukee M12 PCG/400
- Kompakt
- Gute Kontrolle
- Kein Licht
Kundenmeinung: Kraftvoll. Gute Ergebnisse bei kaltem Material.
Empfehlung: Für Fensterbauer und Versiegelungsarbeiten.
Milwaukee M12 PCG/600
- Ergonomisch
- Anti-Tropf-System
- Keine LED
Kundenmeinung: Professionelle Akku-Kartuschenpresse, aber kein Leichtgewicht. Gut dosierbar.
Empfehlung: Für Vielnutzer, die mit großen Beuteln arbeiten.
Milwaukee C18 PCG/310
- Hohe Druckkraft
- LED
- Anti-Tropf
- Kein Leichtgewicht
Kundenmeinung: Sehr leistungsstark, einfache Anwendung, top verarbeitet.
Empfehlung: Für schwere Dichtstoffe und Profieinsätze im Bau.
Milwaukee C18 PCG/400
- Für zähen Kleber geeignet
- LED-Licht
- Nur für 400 ml. Andere Volumen als Zubehör
Kundenmeinung: Wird als robustes Profigerät beschrieben. Kraftvoll.
Empfehlung: Für Windschutzscheibenkleber und andere zähe Anwendungen.
Milwaukee C18 PCG/600
- Hohe Leistung
- Konstante Materialförderung
- Recht schwer
Kundenmeinung: Gutes Handling, professionelle Verarbeitung
Empfehlung: Für Profis mit hohem Materialdurchsatz in der Fassaden- und Abdichtungstechnik.
Empfehlungen für die Praxis
- Wer besonders leichte und kompakte Geräte sucht, ist mit einem 12V-System gut beraten.
- Für zähflüssige Kleber sind Modelle mit hoher Auspresskraft (ab ca. 4.500 N) unverzichtbar.
- Kombigeräte für Kartuschen und Folienbeutel bieten maximale Flexibilität.
- Automatischer Rücklauf sollte Standard sein.
Fazit
Akku-Kartuschenpressen erleichtern nicht nur die Arbeit, sondern liefern auch gleichmäßige Ergebnisse. Die richtige Wahl hängt vor allem vom vorhandenen Akkusystem, dem Einsatzbereich und den verarbeiteten Materialien ab.
