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Bosch schließt zwei Werke in Deutschland

Produktion von Elektrowerkzeugen wandert nach Ungarn

Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, zieht sich Bosch Power Tools aus zwei deutschen Produktionsstandorten zurück. Die Werke in Leinfelden-Echterdingen und Sebnitz sollen bis Ende 2026 geschlossen werden. Was steckt hinter der Entscheidung – und welche Folgen hat sie für die Kunden?

Leinfelden & Sebnitz: Produktion läuft aus

Bosch Power Tools, die Werkzeugsparte des Technologiekonzerns Bosch, strukturiert seine Fertigung weltweit neu. Im Zuge dessen sollen zwei Produktionsstätten nach 2026 geschlossen werden. Betroffen sind:

  • Leinfelden-Echterdingen (BW, Kreis Esslingen)
  • Sebnitz (SN, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge)

Die dort hergestellten Elektrowerkzeuge, darunter Bohr- und Schlaghämmer sowie Winkelschleifer, werden künftig in anderen Bosch-Werken gefertigt – zum Beispiel im ungarischen Miskolc.

Betroffen sind insgesamt rund 510 Beschäftigte:

  • Sebnitz: etwa 280 Mitarbeitende
  • Leinfelden-Echterdingen: etwa 230 Mitarbeitende

Bereits Anfang 2024 hatte Bosch am Stammsitz in Leinfelden-Echterdingen den Abbau von 480 Stellen in Verwaltung, Entwicklung und Zentrale angekündigt. Bosch betont, dass die Maßnahmen „so sozialverträglich wie möglich“ erfolgen sollen – konkrete Maßnahmen hierzu stehen noch aus.

Kostendruck, Baukrise, Kaufzurückhaltung

Bosch begründet die Entscheidung mit massivem Wettbewerbs- und Preisdruck, rückläufiger Nachfrage in wichtigen Regionen sowie der Belastung der Baubranche durch hohe Zinsen. Hinzu kommt die allgemeine Kaufzurückhaltung vieler Konsumenten.

Bereichsvorstand Thomas Donato erklärt, dass die laufenden Effizienzprogramme nicht ausreichen würden. Der Bereich Power Tools müsse sich auf weniger Standorte mit höherer Kosteneffizienz fokussieren. Es seien verschiedene Zukunftsszenarien geprüft worden, die sich jedoch wirtschaftlich als nicht tragfähig erwiesen hätten.

Deutlicher Widerstand der IG Metall

Von Gewerkschaftsseite kommt scharfe Kritik. „Das ist ein Skandal, den wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen werden“, sagt beispielsweise Uwe Garbe von der IG Metall Ostsachsen. Barbara Resch, Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg, warnt mit Blick auf die schwierige Lage der Branche: „Wer nur mit Stellenabbau antwortet, hat die falsche Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit.“ In Sebnitz ist bereits eine Betriebsversammlung angekündigt, weitere Proteste könnten folgen.

Auswirkungen auf die Kunden

Für professionelle Anwender, Fachbetriebe und Händler stellen sich folgende Fragen:

  • Was bedeutet die Verlagerung für die Produktqualität?
  • Gibt es mittelfristig Veränderungen bei Verfügbarkeit oder Preisen?
  • Welche Signalwirkung hat der Rückzug vom Standort Deutschland für die gesamte Branche?

Ob sich die Entscheidung langfristig auf das Vertrauen ins Label „Made in Germany“ auswirkt – und wie Bosch die Erwartungen der Profis auch aus dem Ausland heraus erfüllen will – wird die Zukunft zeigen.

Bosch Power Tools (Stand 2024)

  • Umsatz: 5,1 Mrd. Euro
  • Exportanteil: 90 %
  • Beschäftigte weltweit: ca. 18.700
  • davon in Deutschland: ca. 3.000
  • Weitere Werke in D: Ravensburg, Murrhardt
  • Produkte: Elektrowerkzeuge, Gartengeräte, Messtechnik, Zubehör

Fazit

Mit der Schließung der Werke in Leinfelden und Sebnitz verlässt Bosch zwei langjährige Produktionsstandorte in Deutschland. Der Konzern begründet dies mit wirtschaftlichem Druck und geänderten Marktbedingungen. Für das Handwerk stellt sich nun die Frage, ob und wie sich die internationale Neuaufstellung auf Produktqualität, Verfügbarkeit und Vertrauen auswirkt.

 

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