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Dach-Haie

So schützt du dich vor betrügerischen Handwerkern

Dach-Haie

Dach-Haie sind unseriöse Handwerker, die Hausbesitzern mit fragwürdigen Methoden das Geld aus der Tasche ziehen. Meist beginnen sie mit einem günstigen Angebot für kleine Reparaturen und enden in überteuerten Komplettsanierungen. Besonders ältere Menschen werden oft Opfer dieser Masche. Wie kannst du dich schützen?

Typische Maschen der Dach-Haie

  • Unangekündigte Haustürbesuche: Sie behaupten, zufällig einen Schaden am Dach entdeckt zu haben.
  • Druck durch Angst: Sie warnen vor angeblich akuten Gefahren und drängen zu sofortigen Maßnahmen.
  • Lockangebote: Aus kleinen, günstigen Reparaturen werden plötzlich große Sanierungen.
  • Vorkasse: Häufig verlangen sie hohe Anzahlungen und verschwinden danach.
  • Mangelhafte Arbeit: Die Qualität der Arbeit ist oft schlecht oder gar nicht fachgerecht.

Die fiesen Tricks der Dach-Haie

Der Dachdecker Verband Nordrhein hat die perfidesten Maschen von Dach-Haien zusammengetragen. So erkennst du die gängigsten Fallen:

Das Saisonangebot

Ein angeblich günstiges Angebot zum Saisonpreis wird spontan an der Haustür unterbreitet. Meist sind diese Angebote stark überteuert.

Die Dachüberprüfung

Kostenlos oder günstig wird eine Dachkontrolle angeboten. Dabei werden jedoch erfundene Schäden vorgetäuscht, um unnötige Reparaturen zu verkaufen.

Das morsche Holz

Der Handwerker zeigt „gefundenes“ morsch wirkendes Holz, das er in Wirklichkeit selbst mitgebracht hat. Ziel: Den Hausbesitzer zu teuren, unnötigen Arbeiten zu bewegen.

Die Vermörtelung des Firstes

Ziegel werden absichtlich gelockert, um teure Reparaturen am First zu rechtfertigen.

Das Schadensfoto

Ein kleiner Mangel wird fotografiert. Der Hausbesitzer wird unter Druck gesetzt, sofort einen Vertrag zu unterschreiben, sonst werde das Foto an die Versicherung weitergeleitet.

Der Anruf

Call-Center suchen nach altmodischen Vornamen, die Hinweise auf ältere Hausbesitzer geben. Diese werden telefonisch über angebliche Schäden informiert und zu überteuerten Angeboten verleitet.

Das ausgehebelte Rücktrittsrecht

Obwohl gesetzlich ein zweiwöchiges Widerrufsrecht besteht, beginnen Dach-Haie oft sofort mit den Arbeiten, um den Rücktritt faktisch unmöglich zu machen.

Die Dachbeschichtung

Angeblich schützende Beschichtungen führen oft zu schnellerem Verfall des Dachs. Kein Hersteller empfiehlt solche Maßnahmen.

Die Dachreinigung

Hochdruckreinigungen schädigen das Dach mehr, als dass sie nützen. Solche Arbeiten sind in den meisten Fällen unnötig.

Die Nachbesserung

An Dreistigkeit kaum zu überbieten ist der Versuch, Hausbesitzer, die gerade einem Dachhai aufgesessen sind, zu einer Dachsanierung zu überreden. Unseriöse Handwerker handeln solche Adressen untereinander weiter. Der gutgläubige Hausbesitzer wird so zum zweiten Mal Opfer des Dach-Hai-Pfuschs.

Schutz vor Dachhaien

Nie spontan an der Haustür Verträge unterschreiben und immer Vergleichsangebote einholen. Ein Anruf bei der örtlichen Dachdecker-Innung hilft, unseriöse Anbieter zu entlarven. Besser ist es, regionale Betriebe zu beauftragen – diese sind auch im Garantiefall erreichbar.

Beispiele: So täuschen Dach-Haie ihre Opfer

Immer wieder berichten Medien von Betrugsfällen, bei denen Hausbesitzer, vor allem Senioren, um viel Geld gebracht werden. Hier einige Beispiele:

Bischofsheim (BILD, 29. Januar 2025): Vier Männer versuchten, ein älteres Ehepaar mit einer Garagendach-Reparatur für 10.000 Euro abzuzocken. Nachdem die „Arbeiten“ angeblich abgeschlossen waren, setzten sie das Paar unter Druck. Die Senioren zahlten 2.500 Euro in bar, weitere Abhebungen scheiterten dank der alarmierten Polizei. Die Täter müssen sich nun wegen versuchten Betrugs und Wuchers verantworten.

Wörth-Schaidt (Wochenblatt, 18. Januar 2025): Vier „Handwerker“ sprachen ein Ehepaar an, um angeblich günstig die Regenrinne zu reparieren. Nach der Erneuerung von elf Laufmetern verlangten sie plötzlich 6.000 Euro. Die Hausbesitzer riefen die Polizei, die feststellte, dass die vier osteuropäischen Männer bereits in ähnlichen Fällen auffällig geworden waren. Ihr Transporter wurde beschlagnahmt, und eine Strafanzeige wurde aufgenommen.

Hanau-Steinheim (Fuldaer Zeitung, 14. Juni 2024): Eine 75-jährige Hausbesitzerin wurde von einem Betrüger um mehrere tausend Euro gebracht. Der Mann bot eine angeblich dringende Dachsanierung an und erfand zusätzliche Mängel, um mehr Geld zu fordern. Die Arbeiten wurden nicht abgeschlossen. Der Täter verschwand.

Groß-Gerau (Frankfurter Neue Presse, 18. März 2024): Drei Betrüger boten einer Seniorin die Reinigung ihrer Dachrinne an. Danach behaupteten sie, die Rinne sei defekt und forderten 6.500 Euro. Die Frau zahlte 4.000 Euro, bevor die Täter mit einem Transporter mit polnischer Zulassung flüchteten. Die Polizei sucht nach weiteren Zeugen.

Was kann man als Opfer tun?

Selbst wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, gibt es Möglichkeiten, gegen betrügerische Handwerker vorzugehen.

Vertrag und Rechnungen prüfen

Alle Unterlagen, wie Angebote, Rechnungen und Zahlungsnachweise, sammeln. Fehlt ein schriftlicher Vertrag, kann das rechtlich von Vorteil sein.

Widerrufsrecht nutzen

Bei Haustürgeschäften besteht ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Wurde nicht darüber informiert, kann der Widerruf auch später möglich sein.

Mängel dokumentieren

Ein unabhängiger Gutachter (z. B. von der Handwerkskammer) kann die Arbeit bewerten. Pfusch bietet eine Grundlage für Nachbesserung oder Rückforderung.

Strafrechtliche Schritte prüfen

Betrug oder Wucher können angezeigt werden. Besonders, wenn der Preis deutlich über dem Marktniveau liegt.

Anwalt einschalten

Ein Fachanwalt für Baurecht kann prüfen, ob der Vertrag anfechtbar ist oder Rückforderungen möglich sind.

Verbraucherzentrale kontaktieren

Die Verbraucherzentrale bietet Hilfe und rechtliche Beratung in solchen Fällen.

Nachbarn und Polizei informieren

Warnen Sie andere in der Nachbarschaft und melden Sie den Fall der Polizei, um weitere Opfer zu verhindern.

In welchen Branchen sind „Haie“ unterwegs?

Es gibt noch andere Gewerke, in denen sich unseriöse Handwerker tummeln. Beliebt sind:

  • Fassadenarbeiten: Ähnliche Maschen mit angeblich notwendigen Putz- oder Isolierarbeiten.
  • Kamin- und Schornsteinsanierungen: Vorgetäuschte Sicherheitsmängel werden teuer „behoben“.
  • Asphalt- und Pflasterarbeiten: Günstige Angebote für Auffahrten, die dann überteuert abgerechnet werden.
  • Fenster- und Türenmontage: Minderwertige Materialien zu horrenden Preisen.

Seriöse Handwerker finden: So geht’s

  • Handwerkskammern und Innungen: Listen von zertifizierten Fachbetrieben.
  • Empfehlungen von Freunden und Nachbarn: Persönliche Erfahrungen sind oft die besten Referenzen.
  • Online-Verzeichnisse: Portale wie „Gelbe Seiten“ oder „Wer liefert was“ bieten Adressen, Bewertungen und Qualitätsnachweise.
  • Rolle von Bewertungsportalen: Bewertungsportale können hilfreich sein, sollten aber kritisch betrachtet werden:
    • Positiv: Sie geben Einblick in die Erfahrungen anderer Kunden.
    • Negativ: Manche Bewertungen sind gekauft oder gefälscht.  Oft veraltet. Achten Sie auf die Anzahl, Authentizität und Aktualität der Rezensionen.

Fazit

Dach-Haie nutzen das Unwissen und die Gutgläubigkeit von Hausbesitzern aus. Mit dem richtigen Wissen und gesunder Skepsis lässt sich viel Geld und Ärger sparen. Bei Verdacht auf Betrug helfen Verbraucherzentralen, Anwälte und die Polizei.

Beitrag erstellt in Zusammenarbeit mit Bruce

Illustration: Dall-E

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