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Energiewende im Gebäudesektor

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Der Klimawandel stellt die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Welchen Beitrag kann das Stuckateurhandwerk zur Energiewende im Gebäudesektor leisten?

Der Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg (SAF) bezieht zu dieser Frage in einem aktuellen Positionspapier Stellung:

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Herausforderungen für Gesellschaft und Bauwirtschaft

Unsere Gesellschaft sieht sich aktuell mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Diese haben einen erheblichen Einfluss auf alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Unter anderem betreffen sie auch besonders die Bauwirtschaft und das Stuckateurhandwerk.

  • Klimawandel – Die Bekämpfung des Klimawandels ist eine zentrale Aufgabe aller Akteure in Wirtschaft und Gesellschaft. Unser Verband ist sich der Verantwortung und der Möglichkeiten des Stuckateurhandwerks in diesem Kontext bewusst.
  • Abhängigkeit von Energie- und Rohstoffimporten – Für die Wahrung unseres Wohlstandes und die Handlungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft kommt es entscheidend darauf an, dass Deutschland seine Abhängigkeit von Energie- und Rohstoffimporten schnell und nachhaltig reduziert. Der Bauwirtschaft fällt dabei eine wesentliche Rolle zu: Nur sie kann die Sanierung des Gebäudebestands im Hinblick auf sparsamen und effizienten Einsatz von Energieträgern bewerkstelligen. Ohne Sanierung ist die Unabhängigkeit von Energieimporten nur schwer zu erreichen.
  • Fachkräftebedarf – Die anstehende Transformation des Gebäudebestandes und der wachsende Bedarf an Wohnraum bedeuten, dass in den kommenden Jahrzehnten ein immenser Bedarf an Fachkräften in den Bau- und Ausbaugewerken bestehen wird. Genügend Fachkräfte für das Bauhandwerk zu gewinnen und zu binden, ist darum eine der Kernaufgaben des Handwerks und jedes einzelnen Betriebes.

Das Stuckateurhandwerk als Teil der Lösung

Für die Herausforderungen im Gebäudesektor ist das Stuckateurhandwerk gut aufgestellt. Es geht dabei nicht nur um die Reduzierung von Energieverbrauch, sondern zunehmend auch um die Integration von Systemen zur Raumklimatisierung und Raumlüftung sowie zur Energiegewinnung in Fassaden.

  • Wärmedämmung – Die geforderte Klimaneutralität im Gebäudebestand und der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien zur Wärmeversorgung können nur gelingen, wenn unsere Gebäude flächendeckend einen guten Dämmstandard aufweisen. Eine gute Wärmedämmung ist Voraussetzung für den effizienten Einsatz von Wärmepumpen und senkt den Energieverbrauch der Gebäude insgesamt. In Baden-Württemberg sind etwa 70% des Gebäudebestands unzureichend gedämmt. Ein effizienter Betrieb von Wärmpumpen ist in solchen Gebäuden häufig nicht möglich.
  • Installation von Haustechnik – Die Integration technischer Anlagen in Gebäude spielt eine zunehmend wichtige Rolle. Energiesparendes Bauen erfordert den Einsatz von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, die Verbreitung der Elektromobilität steigert den Bedarf an hauseigenen Ladestationen und die zunehmende Bedeutung von Strom als Energieträger macht die Fassade zur Aufnahme von Photovoltaik-Technik interessant. In allen Fällen ist eine optisch ansprechende und technisch einwandfreie Integration in Fassaden und Innenwandflächen notwendig.

Mit entsprechender Weiterbildung nehmen Stuckateurbetriebe vermehrt Aspekte der Haustechnik in ihr Portfolio auf und können dadurch bei der energetischen Gebäudesanierung dem Wunsch von Kunden nach Leistungen aus einer Hand entsprechen.

Lösungskonzepte für die Energiewende im Gebäudesektor

  • Raumheizung – Klassische Heizkörper in Räumen werden künftig die Ausnahme darstellen. Stattdessen gehört den Flächenheizungen die Zukunft. Ob als wasserführendes System mit einer Wärmepumpe als Energiequelle oder als elektrisches System – die direkte Einbettung in Wände und Decken macht den Stuckateur zum qualifizierten Ansprechpartner und zu einem unverzichtbaren Partner für Betriebe des Sanitär-Heizung-Klima-Handwerks.
  • Nachhaltigkeit und wohngesundes BauenEnergiesparendes Bauen allein erfüllt in Zukunft weder die gesetzlichen Anforderungen noch die Ansprüche der Kunden. Spätestens seit der Corona-Pandemie ist in der Gesellschaft das Bewusstsein für die Bedeutung einer gesunden, schadstoffarmen Raumluft gestiegen, die Nachfrage nach Oberflächen aus sorptionsfähigen und schadstofffreien Materialien ist groß. Gleichzeitig rückt der Begriff der Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus. Aktuell wird die Neubauförderung von Effizienzhäusern an den Nachweis der Nachhaltigkeit des Gebäudes geknüpft. Baustoffe sollen energiearm und umweltfreundlich in der Herstellung und möglichst vollständig recyclingfähig sein. Traditionelle Putz-Materialien des Stuckateurs erfüllen alle diese Anforderungen.
  • Fachkräfte – Die zunehmende Relevanz des Stuckateurs für Klimaschutz und Nachhaltigkeit bei Gebäuden macht den Beruf noch vielseitiger und attraktiver. Dies wird unser Verband bei der Gewinnung von Nachwuchs und Fachkräften stärker in Fokus rücken.

Rahmenbedingungen gestalten

Für ein Gelingen der Energiewende im Gebäudesektor sind die Rahmenbedingungen von entscheidender Bedeutung.

  • Ressentiments gegen Wärmedämmung – Im Zusammenhang mit der Wärmedämmung gibt es bei Kunden und auch auf Seiten der Planer noch immer Vorurteile, meist hervorgerufen durch Unwissenheit oder negative Berichterstattung. Hier helfen Verständnis, Aufklärung und insbesondere die Vermeidung von Bauschäden durch gewissenhafte und korrekte Ausführung. Unser Verband unterstützt seine Mitglieder hierbei durch Imagekampagnen, Schulungen und die Erarbeitung von Richtlinien und Standards zur Ausführung.
  • Bürokratie – Der SAF setzt sich vehement dafür ein, dass die Belastung der Betriebe durch Bürokratie in Zukunft nicht weiter steigt, sondern reduziert wird. Sowohl Kosten als auch Bauzeiten müssen durch den Abbau ausufernder Bürokratie und unnötiger Vorschriften verringert werden.
  • Digitalisierung – Die Digitalisierung im Bauhandwerk schreitet rasant voran. Für Betriebe ist es essenziell, nicht den Anschluss zu verlieren. Sie müssen in Zukunft in der Lage zu sein, die diesbezüglichen Anforderungen öffentlicher Auftraggeber zu erfüllen oder in gewerkeübergreifenden Netzwerken effizient zusammenarbeiten können. Unser Verband unterstützt seine Mitglieder mit Weiterbildung und Entwicklungsarbeit in diesem Bereich. Gleichzeitig muss die öffentliche Infrastruktur mit den Anforderungen schritthalten. Gerade im ländlichen Raum gibt es hier immer noch Lücken im Breitbandausbau des Internets, deren Schließung wir von der Politik mit Nachdruck fordern.
  • Planungssicherheit bei Fördermitteln – Für die energetische Sanierung von Gebäuden müssen die Eigentümer erhebliche finanzielle Mittel einplanen. Dafür braucht es Beständigkeit und Wirkungskraft bei den staatlichen Fördermitteln, sonst wird die Investitionsbereitschaft beeinträchtigt und die Sanierungsquote bleibt gering, mit der Folge, dass die von der Bundesregierung gesetzten Klimaschutzziele nicht erreicht werden können.

Quelle: Positionspapier „Energiewende im Gebäudesektor“ des SAF
Foto: Pixabay/Solarimo

 

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