Die aktuelle Studie Prospektmonitor 2025 zeigt: Gedruckte Prospekte sind trotz zunehmender Digitalisierung nicht totzukriegen. Die Studie basiert zwar auf dem Kaufverhalten privater Haushalte – wir sehen darin aber auch spannende Hinweise für den B2B-Werkzeugfachhandel.
Wie informieren sich Kunden über Sonderangebote und Aktionen? Diese Frage hat IFH MEDIA ANALYTICS im Frühjahr 2025 im Rahmen des Prospektmonitor untersucht. Der Fokus lag dabei klar auf dem Informationsverhalten privater Haushalte. Dennoch lassen sich aus unserer Sicht Rückschlüsse auf andere Branchen ziehen – zum Beispiel auf die Kommunikation im Werkzeugfachhandel.
Gedruckte Prospekte bleiben wichtiges Medium
Die Zahlen sprechen für sich:
- 93 % der Verbraucher:innen lesen zumindest gelegentlich gedruckte Prospekte
- 78 % tun das sogar wöchentlich
Gedruckte Medien bleiben also ein zentrales Element in der Werbung. Besonders interessant: Fast jeder Zweite (47 %) nutzt den Prospekt inzwischen gezielt zur Wocheneinkaufsplanung – 2016 waren es noch 26 %. Auch Online-Prospekte spielen eine Rolle, erreichen mit 36 % allerdings geringere Werte bei der Einkaufsplanung.

Wer nutzt Prospekte?
Online gewinnt – aber nur mit den richtigen Kanälen
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Online-Prospekte werden häufiger und intensiver genutzt als vor Jahresfrist.
- 66 % nutzen sie wöchentlich (2024: 62 %)
- Besonders gefragt: Anbieter-Apps (+20 %) und -Websites (+10 %)
- Kaum Wachstum bei Social Media (+1 %)
Hybridnutzung ist der neue Standard: 84 % der Befragten nutzen Print und Online parallel.
Auf Printprodukte verzichten? Lieber nicht!
Die Einstellung gedruckter Prospekte wird kritisch gesehen. Mehr als die Hälfte der Befragten (51 %) war 2025 direkt von der Einstellung gedruckter Prospekte betroffen. Als Folge davon, wenden diese sich anderen Händlern zu:
- Nur 26 % sehen die Einstellung der gedruckten Prospekte positiv
- 45 % kaufen als Folge weniger bei den betroffenen Anbietern
- 49 % wenden sich anderen Anbietern zu
Viele Nutzer empfinden digitale Kanäle zudem als umständlich oder unpraktisch – ein wichtiges Signal für alle, die sich rein auf digitale Kommunikation verlassen.

Folgen der Prospekt Einstellung
Wiedereinführung? Kommt gut an!
Und was passiert, wenn Händler gedruckte Prospekte wieder einführen? Rund ein Drittel der Befragten hat genau das erlebt und äußert sich positiv:
- 63 % freuen sich über die Rückkehr
- 47 % finden so wieder leichter gute Angebote
Was bedeutet das für den Werkzeugfachhandel?
Auch wenn sich die Daten vorwiegend auf den privaten Einkauf bei Aldi, Edeka, Rewe & Co. beziehen, lassen sie sich unserer Ansicht nach auf den B2B Werkzeug- und Materialeinkauf übertragen.
Denn:
- Handwerker und Profis sind ebenfalls auf regelmäßige Angebote angewiesen
- Viele Kunden bevorzugen übersichtliche Printmaterialien
- Digitale Kanäle werden nur dann akzeptiert, wenn sie wirklich einfach und praxisnah funktionieren
- Wer sich allein auf App & Co. verlässt, läuft Gefahr, einen Teil der Zielgruppe zu verlieren
Fazit: Im Werkzeughandel gilt – wie im Einzelhandel – die Devise: Nicht Print oder Digital, sondern beides sinnvoll kombinieren!
Die Studie Prospektmonitor
Die Studie Prospektmonitor 2025 untersucht seit 2023 regelmäßig, wie Konsumenten Prospekte nutzen – mit Fokus auf Nutzung, Einstellungen, Wiedereinführungen, Nachhaltigkeit und Personalisierung.
Befragung: Februar 2025, 1.000 Konsumenten, verschiedene Haushaltsgrößen & Einkommensklassen
Die Studie kann zum Preis von 299 Euro im Shop des IFH Köln bestellt werden: www.ifhkoeln.de/produkt/prospektmonitor-2025
ECC WEB TALK:
Die Ergebnisse werden am 29. April 2025 um 14 Uhr im kostenlosen ECC Web-Talk „Prospektmonitor – Der Prospekt im Spannungsfeld zwischen Wirkung, Einstellungen und Wiedereinführungen“ vorgestellt.
Zur Anmeldung
Fazit
Gedruckte Prospekte sind im Lebensmitteleinzelhandel weiterhin stark – und aus vielerlei Gründen lassen sich diese Erkenntnisse auch auf den Werkzeugfachhandel übertragen. Doch letztlich ist ein Mix aus Print und digitalen Kanälen entscheidend, um Kunden zu erreichen und langfristig zu binden.
Quelle: IFH Köln
Beitrag erstellt unter Mitarbeit von Bruce