Der deutsche Bauelemente-Markt (Fenster, Türen, Rollläden,…) hat im Jahr 2024 ein nominales Umsatzminus von knapp sechs Prozent verzeichnet. Das zeigt der neue Branchenbericht Bauelemente des IFH KÖLN. Besonders bemerkenswert: Die reale, inflationsbereinigte Entwicklung fällt sogar noch schlechter aus. Mit einem Gesamtumsatz von rund 26,5 Milliarden Euro zu Endverbraucherpreisen ist die Branche weit von früheren Wachstumstrends entfernt.
Warum ist der Markt rückläufig?
Die Ursachen für den Rückgang sind vielschichtig. Nachdem 2022 noch Preiserhöhungen den Umsatz angetrieben hatten, leidet die Branche seit 2023 unter der schwachen Baukonjunktur. Unsicherheit bei Investoren und Privatpersonen führt dazu, dass Bau- und Modernisierungsvorhaben entweder gar nicht oder stark verzögert umgesetzt werden. Diese Zurückhaltung trifft besonders den Neubau, aber auch den Bereich der energetischen Sanierung.
Was zeigt die reale Entwicklung?
Die reale Entwicklung, also die um Inflation bereinigten Zahlen, zeigt einen noch stärkeren Einbruch als der nominale Rückgang. Das bedeutet: Es wurden nicht nur weniger Bauelemente verkauft, sondern auch zu niedrigeren realen Preisen. Die Stückzahlen sind weiter gesunken – ein klares Zeichen für die angespannte Lage am Bau.

Entwicklung der Vertriebswege im Bauelemente-Markt
Welche Rolle spielt das Handwerk?
Trotz der Marktschwäche bleibt das Handwerk der dominante Vertriebsweg für Bauelemente. Fenster, Türen und Rollläden werden überwiegend über den dreistufigen Vertrieb verkauft – also vom Hersteller über den Handel zum Handwerksbetrieb. Diese Struktur hat sich weiter gefestigt: Seit 2015 ist der Marktanteil des Handwerks um 2,6 Prozentpunkte gestiegen.
Wer verliert an Bedeutung?
Bau- und Heimwerkermärkte spielen beim Verkauf von Bauelementen nur eine untergeordnete Rolle. Auch der Onlinehandel konnte im Vergleich zu anderen Branchen nicht in gleichem Maße zulegen. Der Trend zeigt klar: Wer Bauelemente braucht, sucht in erster Linie professionelle Unterstützung durch Handwerkerinnen und Handwerker.
Was zeigt die Studie?
Der neue IFH-Branchenbericht bietet einen umfassenden Überblick über den Markt für Bauelemente zwischen 2015 und 2024. Analysiert werden:
- Umsatzentwicklung in sieben Segmenten
- Distributionskanäle und Onlineumsätze
- Wachstumstreiber und Trends
- Eine Prognose bis 2029
Fazit: Bauelemente-Markt rückläufig. Handwerk stabil.
Trotz spürbarer Einbußen beim Umsatz und einer schwachen Baukonjunktur behauptet das Handwerk seine zentrale Rolle im Vertrieb von Bauelementen. Die Marktzahlen zeigen, wie stark die Branche unter Investitionszurückhaltung leidet – gleichzeitig unterstreichen sie den hohen Stellenwert fachgerechter Montage. Gerade in unsicheren Zeiten bleibt das Handwerk ein verlässlicher Ankerpunkt für den Vertrieb und Einbau von Fenstern, Türen und Rollläden.
- Die vollständige Studie ist für 650 Euro im IFH-Shop erhältlich.
Quelle: IFH Köln
Bild: Bruce