Was verändert sich durch den neuen Koalitionsvertrag wirklich – und was bringt das Deinem Betrieb? In diesem Beitrag findest Du die wichtigsten Neuerungen aus dem Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD – kompakt aufbereitet und mit praxisnahen Fallbeispielen erklärt.
Rückenwind für Handwerk und Mittelstand
Die neue Bundesregierung stellt klar: Handwerk, Mittelstand und Selbstständige sollen mehr Freiraum und Unterstützung erhalten.
- Stärkung von Förderprogrammen wie ZIM oder KMU-innovativ
- Erleichterung von Betriebsübernahmen und Neugründungen im Handwerk
- Bürokratieabbau – mit konkreten Regeln (siehe unten)
Beispiel: Schreinermeisterin Anna plant einen Neubau. Sie will ihre Werkstatt aufstocken. Dank der neuen Genehmigungsfiktion kann ihr Bauantrag künftig automatisch als genehmigt gelten, wenn das Amt nicht rechtzeitig reagiert. Das spart Zeit und Nerven – und senkt das Risiko für Investitionen.
Planungs- und Baupraxis: Jetzt wird’s schneller
Was sich im Bau- und Genehmigungsrecht ändert:
- Erörterungstermine werden optional, Verfahren verschlankt.
- Der Gebäudetyp E erlaubt bewusst einfaches Bauen – weniger Auflagen, schnellere Umsetzung.
- Ersatzneubauten benötigen künftig kein vollständiges Planfeststellungsverfahren mehr.
- Recyclingbaustoffe und biobasierte Materialien werden gefördert.
Beispiel: Bauunternehmer Mehmet nutzt Recyclingbeton. Er möchte künftig günstiger und nachhaltiger bauen. Mit dem neuen Aktionsplan für biobasierte Baustoffe profitiert er nicht nur von Fördermitteln, sondern auch von schnelleren Genehmigungen bei innovativen Materialien.
Bürokratieabbau und Steuererleichterungen
Konkrete Entlastungen:
- Zwei Jahre lang keine neuen Statistikpflichten für Betriebe.
- Steuerfreie Überstunden-Zuschläge für alle, die über die reguläre Vollzeit hinaus arbeiten.
- Unternehmensgründungen sollen innerhalb von 24 Stunden möglich sein – komplett digital.
Beispiel: Installateur Tim will nebenbei gründen. Er hat eine neue Idee für smarte Heizungssteuerung. Dank digitalem One-Stop-Shop gründet er sein Unternehmen künftig in einem Tag – ohne Behördenmarathon.
Energie, Fachkräfte & digitale Pflichten
- Strompreise für Handwerksbetriebe sollen gesenkt und planbar werden.
- Kleine Unternehmen bekommen Übergangsfristen für die digitale Zeiterfassung.
- Die neue „Work-and-Stay-Agentur“ unterstützt gezielt bei der Rekrutierung ausländischer Fachkräfte – inklusive Anerkennung der Qualifikationen in 8 Wochen.
Beispiel: Elektrobetrieb Schneider sucht Verstärkung. Mit der neuen Agentur kann Inhaber Jens schneller eine Fachkraft aus Serbien einstellen – und muss dank klarer Regeln nicht Monate auf die Anerkennung warten.
Konkrete Maßnahmen im Überblick
Thema | Konkrete Maßnahme |
---|---|
Genehmigungsfiktion | Automatische Genehmigung bei Fristüberschreitung |
Statistik-Moratorium | Zwei Jahre Pause für neue Berichtspflichten |
Gebäudetyp E | Einfaches Bauen wird rechtlich abgesichert |
Steuerfreie Überstunden | Zuschläge über Vollzeitgrenze hinaus steuerfrei |
Recycling- & Bio-Baustoffe | Förderung durch eigene Aktionspläne |
Betriebsnachfolge Handwerk | Bessere Förderbedingungen und Beratung |
Unternehmensgründung | Digital & in 24 Stunden möglich |
Strompreise | Planbare & günstigere Energie für Betriebe |
Nachunternehmerhaftung | Paketzusteller haften für Sozialabgaben ihrer Subunternehmer |
Zeiterfassung | Übergangsregelung für KMU, Vertrauensarbeitszeit bleibt möglich |
Fazit: Ein Werkzeugkasten für die Praxis – nicht mehr, nicht weniger
Der Koalitionsvertrag 2025 ist kein Wundermittel – aber er enthält viele konkrete Werkzeuge, die Betrieben helfen können: schnellere Verfahren, weniger Bürokratie, bessere Förderung. Entscheidend wird sein, ob die angekündigten Maßnahmen auch in der Bau- und Arbeitsrealität ankommen.
Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD als Download