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Perowskit-Solarzellen aus dem Drucker

Solarmodule als Rollenware für Dach und Fassade

Dr. David Beynon (links) und Dr. Ershad Parvazian (rechts) präsentieren ein Muster der neu entwickelten, vollständig im Rolle-zu-Rolle-Verfahren beschichteten Solarzelle.

Künftig könnten Solarzellen direkt aus einer Druckanlage kommen: Forschende der Universität Swansea haben Perowskit-Solarfolien entwickelt, die sich effizient, kostengünstig und großflächig im Rolle-zu-Rolle-Verfahren herstellen lassen. Dank eines speziellen Beschichtungsverfahrens könnte diese Technologie die Herstellung von Photovoltaik grundlegend verändern.

Perowskit-Solarzellen

Perowskit-Solarzellen gelten schon länger als Hoffnungsträger. Im Gegensatz zu klassischen Silizium-Modulen sind sie günstiger in der Herstellung, leichter und flexibler. Das Team der Universität Swansea hat nun erstmals eine vollständig druckbare Perowskit-Solarzelle realisiert. Das Besondere: Alle Schichten lassen sich im kontinuierlichen Slot-Die-Coating-Verfahren auftragen – ohne dass sich darunterliegende Schichten auflösen.

Slot-Die-Coater

Ein Slot-Die-Coater (engl. für Schlitzdüsen-Beschichtung) ist eine spezielle Beschichtungseinheit, die in Rolle-zu-Rolle-Prozessen eingesetzt wird. Dabei wird ein flüssiges Material – z. B. eine Solar-Tinte – präzise und gleichmäßig durch einen schmalen Schlitz (engl. „slot“) auf ein Trägermaterial aufgetragen. Die Technik ermöglicht eine skalierbare, materialschonende und reproduzierbare Schichtbildung – ideal für mehrlagige Systeme wie Solarzellen.

Kohlenstoff statt Gold

Ein zentraler technischer Durchbruch war die Entwicklung einer geeigneten Lösungsmittelmischung für die Kohlenstoff-Elektrode. Damit lässt sich diese Schicht bei niedrigen Temperaturen und hoher Geschwindigkeit aufbringen. Die teure und langsame Verdampfung von Goldschichten entfällt. Die Swansea-Forscher konnten bereits eine 20 Meter lange, flexible Folie beschichten, die eine stabilisierte Energieumwandlung von 10,8 % erzielt.

Vergleich: Solarzellentechnologien im Überblick

Kriterium Silizium-Solarzellen Organische Solarfolien Perowskit-Solarfolien (Slot-Die-Coating)
Herstellungskosten Hoch Mittel Gering (zukünftig)
Produktionsverfahren Energieintensiv Serienproduktion möglich Rolle-zu-Rolle-Beschichtung (Slot-Die)
Gewicht & Flexibilität Schwer, starr Sehr leicht & flexibel Sehr leicht, extrem flexibel
Wirkungsgrad (aktuell) 18–22 % ca. 10 % 10,8 % (gedruckt), 13–14 % (Labor), > 20 % möglich
Einsatzreife Etabliert Erste Industrieanwendungen In der Testphase
Befestigung Mechanisch (Schienen) Klebetechnik möglich Klebetechnik vorgesehen
Anwendungsfelder Dachanlagen Gebäudehüllen, Mobilität Gebäude, Fahrzeuge, Mobile Geräte
Beispielhafte Hersteller Q CELLS, Solarwatt, … Heliatek (Dresden) Swansea University (Forschung)

Potenzial für das Bauhandwerk

Gerade für Gewerke rund um die Gebäudehülle ergibt sich ein neues Feld: Solarenergie direkt in die Oberfläche integrieren. Ohne Module, Rahmen oder Aufständerung. Besonders profitieren könnten:

  • Fassadenbauer: Integration in vorgehängte Fassadenelemente
  • Stuckateure & Trockenbauer: Anbringung in WDVS oder Trockenbauelementen
  • Maler & Lackierer: Kombination von Farbdesign und Funktion
  • Dachdecker & Sanierer: Leichte Nachrüstung auf Flachdächern oder Carports

Die flexible Folie lässt sich verkleben, ist leicht und für viele Untergründe geeignet. Auch im Denkmalschutz könnte sie Vorteile bringen.

Was ist Perowskit?

Perowskit ist ein kristallines Mineral mit hervorragenden lichtabsorbierenden Eigenschaften. In der Photovoltaik ermöglicht es besonders dünne, flexible und kostengünstige Solarzellen mit hohem Wirkungsgrad.

Klebetechnik sorgt für sicheren Halt

Ob Prototyp oder Serienprodukt: Eine zuverlässige Befestigung der Folien ist essenziell. Moderne Klebstoffe verbinden die empfindlichen Solarfolien sicher mit Untergründen wie Glas, Metall oder Kunststoff und sorgen für:

  • Nahtlose Integration
  • Optisch unauffällige Montage
  • Flexibilität bei der Anwendung
  • Dauerhafte Verbindung im Außenbereich

Fazit

Mit der erfolgreichen Slot-Die-Beschichtung von Perowskit-Solarfolien ist der Universität Swansea ein Meilenstein gelungen. Der Weg zur industriellen Fertigung ist geebnet – auch wenn praktische Anwendungen noch ausstehen. Das Bauhandwerk sollte die Entwicklung im Blick behalten: Die Kombination aus Funktion, Design und einfacher Verklebung macht diese Technologie hochinteressant.

Quellen:

Foto: Swansea University – Dr. David Beynon (links) und Dr. Ershad Parvazian (rechts) präsentieren ein Muster der neu entwickelten, vollständig im Rolle-zu-Rolle-Verfahren beschichteten Solarzelle.

 

 

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