Mit einer faustdicken Überraschung endete der Akku-Schlagbohrschrauber-Test der Stiftung Warentest. Zwei günstige Einsteigermodelle ließen die arrivierte Profi-Konkurrenz hinter sich. Wie konnte das passieren?
Akku-Schlagbohrschrauber gehören zur Grundausstattung von Heim- und Handwerkern. Sie sind mobil, leistungsstark und vielseitig einsetzbar – ob beim Zusammenbau von Möbeln, beim Bohren in Beton oder beim Aufhängen schwerer Bilder. Doch teurer ist nicht immer besser, wie die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Vergleich von 13 Akku-Schlagbohrschraubern und 3 Akku-Bohrschraubern zeigt – allesamt 18 Volt bzw. 20 Volt Geräte.
Testsieger: Einhell
Im Test von Stiftung Warentest belegt der Einhell TP-CD 18/70 Li-i BL den ersten Platz unter den getesteten Akku-Schlagbohrschraubern. Mit der Gesamtnote GUT (1,8) überzeugte das Modell vor allem bei Funktion, Handhabung und Haltbarkeit. Der bürstenlose Motor, die 3-in-1-Funktion (Schrauben, Bohren, Schlagbohren) und die Einbindung ins Power X-Change System trugen zum positiven Urteil bei.
Überraschend auch: Der Parkside-Schlagbohrschrauber von Lidl, der für rund 88 Euro zu haben ist, lag ebenfalls deutlich vor renommierten Marken wie Bosch (blau), DeWalt oder Makita.
Makita & Co. enttäuschen
Nicht alle Profi-Marken konnten überzeugen. So erhielt der Schlagbohrschrauber Makita DHP489Z, mit einem Preis von rund 380 Euro das teuerste Gerät im Test, die Note mangelhaft. Grund dafür war unter anderem eine zu späte Abschaltung bei blockiertem Bohrer, was laut Testern zu einer hohen Verletzungsgefahr führen kann. Beim Akku-Schlagbohrschrauber von DeWalt machte der Akku schlapp, bevor die angepeilten 400 Ladezyklen erreicht wurden. Dass das Discounter-Modell von Toom beim Dauertest mit verschlissenen Kohlebürsten versagte, kann beim Preis von rund 40 Euro nicht wirklich überraschen.
Testmethodik und Kriterien
Bewertet wurden die Geräte unter anderem nach Funktion, Handhabung, Haltbarkeit, Sicherheit und Ausstattung. Im Fokus standen typische Anwendungsszenarien wie Schrauben, Bohren in Holz, Stahl und Beton sowie Schlagbohren in Granit. Ergonomie, Ladezeiten und Akkulaufzeit flossen ebenfalls in die Gesamtnote ein.
18 Volt Akku-Schlagbohrschrauber im Test
Modell | Gesamturteil | Bewertung |
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Einhell Professional TP-CD 18/70 Li-i BL – Solo | Gut (1,8) | Testsieger |
Lidl Parkside PSBSAP 20-Li C3 | Gut (1,9) | Preis-Leistungs-Sieger |
Milwaukee M18 BLPDRC-0 | … | |
Ryobi RPD18BL2-0 | … | |
Makita DHP487Z | … | |
Bosch GSB 18V-90 C Professional | … | |
Fein ASB 18 Q AS | … | |
Hikoki DV18DDW4Z | … | |
Bosch AdvancedImpact 18V-80 QuickSnap | … | |
Metabo SB 18 L BL Q | … | |
Scheppach BC-CD60-X | … | |
Dewalt 18V XR (Basisversion) | … | |
Makita DHP489Z | … |
18 Volt Akku-Bohrschrauber im Test
Modell | Gesamturteil | Bewertung |
---|---|---|
Obi Lux-Tools A-BS-20 B Solo | Gut (1,9) | |
Festool TXS 18-Basic | … | |
Toom B1 20 V 2 Ah | … |
Quelle der Testergebnisse: Stiftung Warentest, Ausgabe 6/2025. Die vollständigen Bewertungen sind auf test.de abrufbar.
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Fazit
Nachdenklich stimmt, dass die Profimarken mit einigen Ausnahmen große Schwächen zeigten. Findet hier ein Paradigmenwechsel statt? Trägt der Testsieger der vermeintlichen Einsteigermarke von Einhell neuerdings zurecht den Zusatz „Professional“ im Namen? Wie auch immer: ob Heimwerker oder Profi – ein genauer Blick auf den Testsieger von Einhell oder den Preis-Leistungs-Sieger von Lidl Parkside lohnt sich offensichtlich. Ob sich die beiden Modelle dann aber auch im harten Baustellenalltag bewähren, bleibt abzuwarten.
Quelle: Stiftung Warentest
Foto: Einhell