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Stiftung Warentest testet 18 Volt Akkus

Stiftung Warentest Werkzeugakkus
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Ende Oktober 2020 veröffentlichte die bekannte Verbraucherorganisation einen Test von 18-Volt Werkzeugakkus. Seitdem hagelt es Kritik.

Jeder Werkzeuganwender, ob Profi oder ambitionierter Heimwerker, staunte nicht schlecht, als Stiftung Warentest im Oktober die Ergebnisse des Tests von 18 Volt Werkzeugakkus veröffentlichte. Der Testsieg geht an Einhell, knapp dahinter die Akkus von Metabo. Abgeschlagen die Profi-Akkus von Bosch und schier abgestraft Makita auf dem letzten Platz. Hier das Testergebnis:

  1. Einhell
  2. Metabo
  3. Lidl Parkside
  4. Bosch DIY (grün)
  5. Bosch Professional (blau)
  6. Worx
  7. Black+Decker
  8. Makita
Kritik am Test

Discounter Lidl vor Premiumhersteller Bosch? Dass diese Rangfolge Fragen aufwirft, ist klar. Sowohl auf der entsprechenden Internetseite von Stiftung Warentest als auch in den einschlägigen Foren häufen sich seit der Veröffentlichung kritische Stimmen. Diese stellen weniger den Testsieg von Einhell in Frage, dem man offenbar ein gutes Abschneiden durchaus zutraut. Vielmehr irritieren einige andere Faktoren. Welches sind die häufigsten Kritikpunkte?

Markenauswahl

„Wir hatten leider nur acht Testplätze zur Verfügung. (…) Mit den wenigen Testplätzen mussten wir versuchen den gesamten Markt abzudecken.“ Mit diesem Kommentar reagiert Stiftung Warentest auf die, für viele nicht nachvollziehbare Auswahl der getesteten Akku-Systeme. Warum vergleicht man Profi- mit DIY-Systemen? Und warum fehlen so bekannte Marken wie DeWalt, HiKoki, Ryobi oder Milwaukee? Bei der Auswahl hat Stiftung Warentest keine glückliche Hand bewiesen, so der Tenor.

Kapazität

Einer der häufigsten Kritikpunkte betrifft die Kapazität der getesteten Akkus. Der Test von 2,0 bzw. 2,5 Ah-Akkus lässt nach übereinstimmender Meinung keine Rückschlüsse auf die Qualität eines gesamten Akkusystems zu. Profi-Hersteller bieten mittlerweile eine durchgängige Palette von 2,0 Ah-Akkus über die beliebten 5,0 Ah-Akkus bis hin zu ausdauernden 10,0 Ah-Akkus und mehr an. Die getesteten 2,0 bis 2,5 Ah Akkus spielen selbst im DIY-Bereich nur noch eine untergeordnete Rolle.

Haltbarkeit/Ladezeit

Das schlechte Abschneiden der Makita-Akkus basiert im Wesentlichen auf ihrer, laut Test, geringen Haltbarkeit. Die beiden Akkus seien bereits nach 250 beziehungsweise 300 Ladezyklen defekt gewesen, so die Tester. Was dabei außer Acht gelassen wurde: Sie luden die Makita-Akkus im Schnelllade-Modus, was einen Akku erfahrungsgemäß ungleich stärker belastet. Nach 22 Minuten waren diese voll geladen. Das Ladegerät von Black+Decker ließ sich, mit 177 Minuten, rund sechsmal so viel Zeit. 22 Minuten oder fast drei Stunden Ladezeit – was entspricht wohl eher den Anforderungen der Praxis?

Gerätespektrum

Im Bericht von Stiftung Warentest wird lobend hervorgehoben, dass der Einhell-Akku in 170 (Einhell-) Geräte passt. Die entsprechenden Angaben zu anderen Herstellern weisen offensichtliche Fehler auf. So werden für das Akkusystem von Metabo nur 100 lieferbare Geräte ausgewiesen. Richtig ist, dass es mittlerweile 17 Hersteller sind, welche das Metabo-kompatible CAS-Akkusystem nutzen – mit derzeit 180 verfügbaren Geräten. Das wäre eine Erwähnung wert gewesen. Und was die Anzahl lieferbarer 18-Volt-Akkuwerkzeuge betrifft, ist Makita schon seit Jahren vorne mit dabei. Die veröffentlichte Zahl von nur 50 Geräten ist viel zu gering. Makita selbst spricht von über 320(!) Werkzeugen und Gartengeräten. Solch offensichtliche Fehler irritieren, zumal die Zahlen mit einer halbstündigen Internetrecherche hätten verifiziert werden können.

Gerätequalität

Liest man sich den Werkzeugakku-Test von Stiftung Warentest durch, sticht einem eine Passage besonders ins Auge – und zwar schmerzhaft. Zitat: „Bei der Lidl-Marke Parkside fielen (…) zwei von drei Bohrschraubern nach nicht mal der Hälfte mit Motorschaden aus. Auch bei Worx ging ein Bohrschrauber zu Bruch. Er schaffte rund zwei Drittel der Prüfzeit.“ Interessant: der Totalausfall der Akkugeräte wirkt sich auf das Testergebnis der Akkusysteme überhaupt nicht negativ aus.  Lapidar erscheint da die Anmerkung: „Die Systeme sind nur so gut wie die dazugehörigen Geräte.“

Unser Fazit

Unterm Strich hätten wir uns von Stiftung Warentest einen fundierteren Test gewünscht. Schon die Zusammensetzung des Testfeldes mit DIY- und Profi-Akkus ist problematisch, die Testkriterien zumindest teilweise fragwürdig. Wichtige Hersteller fehlen. Dass die Qualität der Akkuwerkzeuge nicht in die Testergebnisse mit einfließt erscheint unbegreiflich. Solch ein Test hilft niemandem weiter und stiftet allenfalls Verwirrung. Um mit Bertolt Brecht zu sprechen: „Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen // Den Vorhang zu und alle Fragen offen.“


Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest ist eine gemeinnützige deutsche Verbraucherorganisation – und wahrscheinlich auch die bekannteste. Aufgrund eines staatlichen Auftrags und gefördert mit Steuermitteln testen und vergleichen deren Mitarbeiter Waren und Dienstleistungen verschiedener Anbieter. Der Test von Werkzeugakkus wurde mit EU-Mitteln gefördert.

www.test.de


Stiftung Warentest Test Werkzeugakkus

Testbericht Werkzeugakkus von Stiftung Warentest in Zeitschrift test 11/2020 als Download

 

1 Kommentar

Edgar 15. November 2020 - 20:14

Fazit: OK

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