„In 13 Monaten zum DIY-Camper“ oder „6 Monate Camper-Ausbau“ – solche Titel von YouTube-Videos treiben uns den Angstschweiß auf die Stirn. Dass es auch einfacher und vor allem schneller geht, wollen wir euch in diesem Beitrag zeigen.
Um den Wohnmobilausbau zu vereinfachen, muss man auf vieles verzichten – aber bei weitem nicht auf alles. Ein bisschen Improvisation hier und reduziertes Design da – und schon kann das Vanlife beginnen. Konzentriere dich auf wesentliche Funktionen, wie einen Schlafplatz, einfache Stauräume und verzichte auf Einbauküche, Dusche oder komplizierte Elektronik! Damit sparst du Kosten, Komplexität und viel Zeit. Hier einige Tipps:
Wohnen und Schlafen
- Modulare Möbel: Verwende vorgefertigte modulare Möbel, die einfach im Transporter befestigt werden können. Sie bieten Stauraum und lassen sich leicht auf- und abbauen. Ideal ist eine sogenannte Camping-Box. Die gibt es fertig zu kaufen. So kostet eine einfache Campingbox bei Amazon circa 750 Euro. Für ein hochwertiges Campingmodul mit Küchenauszug musst du hingegen mit knapp 3.000 Euro rechnen. Du kannst solch ein Modul für rund 500 Euro Materialkosten aber auch leicht selber bauen (siehe Anleitungen unten).
- Schlafgelegenheit: Ein Klappbett ist kostengünstig und praktisch zugleich. Oft lassen sich Klapp-Matratzen in die Camping-Box integrieren. Bequeme Klappmatratzen gibt es bereits für 200-300 Euro. Als absolute Sparversion kannst du natürlich auch eine aufblasbare Matratze verwenden, welche es in unterschiedlichen Größen gibt.
- Intimsphäre: Um dir eine Privatsphäre zu schaffen und den Innenraum vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, verwende Sonnenschutzgitter oder magnetische Vorhänge. Du kannst solche natürlich auch aus Stoff selber machen und dann mit Neodym-Magneten von innen an der Karosserie befestigen.
- Lüftung: Kondenswasser ist ohne Frage ein Thema, falls du im Auto schläfst. Lüftungsgitter für Seitenscheiben sorgen nachts für den nötigen Feuchtigkeitsaustausch, insbesondere in Verbindung mit Windabweisern. Kleine flexible Ventilatoren sind zudem eine ideale Ergänzung – preiswert, unkompliziert und flexibel zu handhaben.
Kochen
- Campingausrüstung: Anstelle einer kompletten (Einbau-) Küche verwende doch lieber einen klassischen Campingkocher. Das darauf zubereitete Essen schmeckt auch nicht schlechter. Und wer einmal Fisch im Wohnmobil gebraten hat weiß es zu schätzen, im Freien kochen zu können.
- Anstelle eines eingebauten Kühlschranks verwende lieber eine Kühlbox. Die kannst du auch mal mit an den Strand nehmen.
Stromversorgung
- Beleuchtung: Verwende batteriebetriebene LED-Lampen oder tragbare Campinglaternen für die Beleuchtung. Diese sind einfach zu installieren und erfordern keine aufwendige Verkabelung.
- Stromversorgung: Verwende eine tragbare Powerstation mit Solarmodul, um dich und deine elektronischen Geräte mit Strom zu versorgen. Großer Vorteil: Du kannst sie dort aufstellen, wo die Sonne scheint, auch wenn dein Camper im Schatten parkt.
Campingtoilette
- Chemietoiletten: Tragbare Campingtoiletten sind eine kostengünstige und einfache Lösung. Komfortabel sind Chemietoiletten mit integrierter Wasserspülung. Das Modell Porta Potti von Thetford ist für diese Art Toiletten schon fast ein Synonym.
- Eimertoilette: Noch simpler ist die Eimertoilette. Dabei wird ein stabiler Eimer mit einem Toilettenaufsatz verwendet. Lege eine Tüte oder einen Beutel in den Eimer, um die Entsorgung zu erleichtern. Verwende Katzenstreu oder ähnliches, um Gerüche zu minimieren. Diese Methode erfordert jedoch eine regelmäßige Entsorgung und Reinigung.
Habt ihr noch Ideen, wie man einfach und leicht seinen Lieferwagen, Kleintransporter oder Kombi zum Campervan ausbauen kann? Wenn ja, dann freuen wir uns über eure Kommentare.
Campingmodul für 500 Euro selbst gebaut
Wie versprochen, möchten wir euch auf eine interessante Eigenbaulösung hinweisen, auf die wir im Internet gestoßen sind. Dennis, von www.abenteuersuechtig.de, schildert minutiös, wie er eine DIY-Campingbox baut. Inklusive Skizzen und Materiallisten. Das macht den Camper-Ausbau auch für weniger Geübte machbar.